Mein Praktikum in Irland

Vier Wochen durfte ich im Rahmen eines Austauschprogramms in Kilkenny, Irland verbringen – eine Zeit voller neuer Erfahrungen, spannender Herausforderungen und unvergesslicher Begegnungen. Die Stadt, bekannt für ihr mittelalterliches Flair, gastfreundliche Menschen und eine lebendige Musikszene, wurde für kurze Zeit mein zweites Zuhause.

Die Deutschen und Österreicher Kollegen, welche ich getroffen habe

Die Aussicht beim Hook Lighthouse

Ich in einer Klippe am Meer

Die Christliche Kirche in Dublin

Temple bar in Dublin

Arbeiten in einem irischen IT-Unternehmen

Mein Praktikum absolvierte ich in einem lokalen IT-Betrieb, in dem ich direkt in den Arbeitsalltag eingebunden wurde. Ich durfte an echten Kundenprojekten mitarbeiten, darunter die Konfiguration von Rack-Servern für interne Testumgebungen, das Einrichten von Netzwerken, das Aufsetzen und Pflegen von Geräten sowie die Wartung und Reparatur von Hardware wie PCs, Monitoren und Druckern.

Besonders spannend war der Umgang mit neuen Tools und Arbeitsmethoden. Ich lernte unter anderem, wie man virtuelle Maschinen über Hyper-V einrichtet, Sicherungen mit Macrium Reflect erstellt und wie wichtig strukturierte Dokumentation in der IT ist – zum Beispiel über IT Glue. Auch Einsätze bei Kunden gehörten dazu – ob im medizinischen Zentrum oder beim Troubleshooting in einem kleinen Unternehmen. Hier konnte ich mein Wissen praktisch einsetzen und gleichzeitig meine Soft Skills im Kundenkontakt weiterentwickeln.

Eintauchen in irische Kultur

Neben der Arbeit war die kulturelle Erfahrung ein ebenso wichtiger Teil meines Aufenthalts. Besonders beeindruckt hat mich der Nationalsport Hurling, den ich in einem gut besuchten Pub live miterlebte. Hurling gilt als eine der ältesten Feldsportarten der Welt und wird bereits seit über 3’000 Jahren in Irland gespielt. Gespielt wird mit einem hölzernen Schläger, dem sogenannten Hurley, und einem kleinen Ball, dem Sliotar. Ziel ist es, den Ball entweder ins Tor oder über die Torstangen hinweg zu schiessen – beides bringt Punkte. Das Spiel ist unglaublich schnell, körperbetont und erfordert präzise Technik. Die Atmosphäre im Pub war elektrisierend – bei jedem Tor wurde gejubelt, bei jedem Foul kollektiv gezittert. Es war ein echtes Stück irischer Identität und Stolz, das ich miterleben durfte.

Auch die Musik spielt in Irland eine grosse Rolle. Ob im Pub mit Livebands, bei Strassensängern oder im Radio – traditionelle irische Klänge gehören einfach zum Alltag. Besonders faszinierend fand ich die Mischung aus modernen Pop-Songs und klassischer Volksmusik. Oft wird einfach spontan musiziert – mit Geige, Gitarre, Bodhrán (Rahmentrommel) und Gesang. Diese ungezwungene Musikleidenschaft ist ansteckend und Teil des irischen Lebensgefühls.

Leben in der Gastfamilie

Meine Gastfamilie war unglaublich freundlich und offen. Ich wurde sofort herzlich aufgenommen und fühlte mich schnell wie ein Teil der Familie. Gemeinsame Spaziergänge, Abendessen und Filmabende machten meinen Aufenthalt besonders angenehm. Auch kulinarisch war es ein Abenteuer: Ich durfte Irish Breakfast, Apple Tart, Roast Beef mit Gravy, Fish and Chips, Chicken Wraps und viele weitere Spezialitäten probieren – und sogar beim Kochen mithelfen.

Freizeit und Erlebnisse

In meiner Freizeit erkundete ich Kilkenny mit seinen charmanten Gassen, dem beeindruckenden Kilkenny Castle und der historischen St. Canice’s Cathedral. Besonders spannend war auch die Besichtigung des Hook Head Lighthouse, wo ich zusammen mit anderen Austauschlernenden aus der Schweiz, Deutschland und Österreich eine geführte Tour machte. Die Aussicht von den Klippen war atemberaubend – ein perfekter Ort zum Entspannen und Fotos machen. Und auch wenn es recht kühl war: ein kurzer Sprung ins Meer mit der Gruppe sorgte für gute Laune und unvergessliche Momente.

Dublin und Cork entdecken

Auch zwei grössere Städte habe ich besucht: Dublin, wo ich das Dublinia-Museum, das Dublin Castle, die Temple Bar und eine wunderschöne Kathedrale besuchte, sowie Cork, wo ich mit einem Schweizer Freund durch die Stadt schlenderte und das Hurling-Finale in einem Pub mitverfolgte. Obwohl wir keine Tickets für das Stadion hatten, war die Stimmung in der Stadt unvergleichlich – Menschen in Fan-Shirts, Musik auf den Strassen, Public Viewing überall.

Sprachlich & persönlich gewachsen

Durch die tägliche Kommunikation im Betrieb und in der Gastfamilie konnte ich meine Englischkenntnisse massiv verbessern – besonders im technischen Bereich. Neue Begriffe, Umgangssprache und das spontane Kommunizieren im Alltag haben mir sehr geholfen, mich sprachlich weiterzuentwickeln.

Ich habe ausserdem gelernt, selbstständiger zu arbeiten, offen auf Menschen zuzugehen und flexibel mit neuen Situationen umzugehen. Auch organisatorische Fähigkeiten, wie das Planen von Aufgaben, das Einhalten von Deadlines oder der Umgang mit neuen Tools, wurden im Alltag gestärkt.

Ein grosses Dankeschön

Ein grosses Dankeschön an alle, die diesen Austausch möglich gemacht haben: bildxzug, meinen Ausbildungsbetrieb, der mich tatkräftig unterstützt hat, und GIBZ, meine Berufsschule, die mich bestens vorbereitet und begleitet hat. Ein herzliches Dankeschön auch an Movetia, die den Austausch finanziell und organisatorisch ermöglicht haben. Besonders danke ich Language Exchange Ireland für die Vermittlung einer tollen Gastfamilie und eines spannenden Praktikumsplatzes in Kilkenny. Durch all diese Unterstützer konnte ich wertvolle berufliche und kulturelle Erfahrungen sammeln.

Ich werde diese Zeit nie vergessen – und kann jedem Lernenden nur empfehlen, diese einmalige Chance zu nutzen!